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Schüler niemals ein richtiges Bild von einer wirklichen Land-
schaft, auch wenn die Schüler ihre Heimat kennen und die Heimat-
karte lesen können. Wir müssen die einzelnen Teile der Heimat
immer von neuen Gesichtspunkten betrachten und besonders
jene Teile heranziehen, welche der Fremde ähnlich sind.
Nun, welche geographische Begriffe können wir in der
Heimat veranschaulichen?
Einige Beispiele:
Süddeutschland:
1. Die Rheinebene mit Grenzgebirgen.
Unsere Trualb ist der Rhein, das Wiesental die Ebene.
Auf der einen Seite ist das „Birk" mit dem großen, schwarzen
Tannenwald — der Schwarzwald. Auf der andern Seite ist der
„Humerück"— die Vogesen mit dem steilen Abhang. — Mittels
der Phantasie müssen sich die Kinder alles größer vorstellen. —
Wenn das Tal überschwemmt ist, haben wir eine wirkliche Vor-
stellung des Rheins.
2. Ober-, Mittel-, Unterlauf eines Flusses.
Die Besprechung an der Hand der Karte genügt nicht.
Wir müssen hinausgehen an den heimatlichen Bach, den Bolten-
bach und zwar an die Quelle und von da gehen bis an die Mün-
dung. Wir sehen dann zuerst den Oberlauf. Das Tal ist eng,
zu beiden Seiten Wälder, das Bett ist schmal, das Wasser fließt
rasch. Da bemerken wir Geröll. Da kann man nicht mit dem
Schiff fahren. Da sehen wir kein Dorf, man könnte auch dort
keine Häuser bauen. Die Phantasie kommt jetzt zu ihrem Rechte!
Mittellauf: Das Tal wird breiter, das Bett auch, mehr
Wasser, schneller, tiefer. Mühlen könnten getrieben werden,
man könnte mit dem Nachen fahren usw.
Unterlauf: Das Tal ist am breitesten, das Wasser fließt
ruhig, tritt auch bei starkem Regen über die Ufer. Da sehen wir
Sand, Schlamm, Holz usw. Ein Glas schmutziges Wasser mit-
nehmen; am andern Tage sehen wir einen Bodensatz usw.
Das alles können wir an Ort und Stelle sehen.
*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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und wieder andere ganz Süddeutschland. Wir freuten uns sehr
und legten die Sachen auf die Schulfenster. Am andern Morgen
war unsere Arbeit zerstört. Die Sonne hatte darauf geschienen,
die Bretter hatten die Feuchtigkeit der vielleicht etwas zu feuchten
Masse angezogen, waren gewölbt, die Masse zeigte Sprünge.
Dadurch habe ich vieles gelernt — durch Erfahrung wird man
klug — und benütze jetzt nur Kitt.
3. Herstellung von Sachen durch Hausfleiß.
Neben Formen lasse ich auch andere Sachen durch Haus-
fleiß herstellen wie: eine Burg, die Bernerklause, Steinwerfer,
Mauerbrecher, Drucktypen, Druckplatten, Wasserspritze, Raupen-
zuchtkasten, Wetterhäuschen, Setzwage, Dezimalwage, Floß,
Mondphasen (blaues und gelbes Papier) usw.
4. Stäbchenlegen und Ausschneiden.
Die Reformer empfehlen ferner für das I. Schuljahr das
Stäbchenlegen. Jeder Schüler bekommt eine leere Streichholz-
schachtel mit etwa 26 abgebrannten Streichhölzchen (ganze und
halbe Streichhölzchen). Mit diesen kantigen Stübchen lassen
sich allerlei Figuren bilden. Ich habe selbst Versuche gemacht
und glaube, daß man in Stadtschulen das Stäbchenlegen ein-
führen kann, vielleicht auch in allklassigen Schulen zur Still-
beschäftigung. Stoffe in Hülle und Fülle bietet der Anschauungs-
unterricht, z. B. Stuhl, Tisch, Bank, Pult, Fenster, Tür, Rechen,
Gabel, Rübe usw.
Eine weitere Darstellungsform für das Ii. Schuljahr ist
das Ausschneiden. Als Material dient eine Schere und mattes
buntes gummiertes Papier. Zum Anfeuchten benützen die
Kinder kleine Schwämmchen oder Läppchen, welche vor Beginn
der Stunde gebrauchsfertig gemacht werden. Das nötige Papier
ist nicht ganz billig, es stellt sich etwa auf 1.50—1.80 M, dazu
noch die Schere.
Was könnte man nun ausschneiden? wird man fragen. Es
werden Gegenstände aus dem Anschauungsunterricht, aus Lese-
stücken in Papier ausgeschnitten, z. B. Starenkasten, Gießkanne,
Hut, Birne, Apfel, Schrank, Haus, Kirche usw.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
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Ich sagte es meinem Vater und er sagte: Das macht
nichts. Nach einigen Wochen kam die Flamme heraus.
Da kam unser Nachbar gesprungen und sagte: Euer
Haus steht in Brand. Wir konnten nur noch unser Vieh
retten. Als es abgebrannt war, sagte ich zu meinem
Vater: Hättest du das Loch zugemacht, so wäre es nicht
vorgekommen. Dann mußten wir unser Vaterhaus
wieder von neuem aufbauen und es kostete viel Geld.
Viktor Grünfelder, Iv. Kl.
Die zerrissene Hose.
Ich ging einmal in den Keller Dickwurzeln holen.
Wie ich mich niederbeugte, zerriß meine Hose. Ich ging
hinein. Auf einmal sagte meine Mutter: Du hast schon
wieder ein Loch in der Hose. Ich aber sagte: Flicke es!
Sie sagte: Ach, wart bis heute abend! Nachmittags ging
ich in den Wald Holz holen. Da ging ich durch das
Gebüsch. Da zerriß ich meine Hose noch mehr und es
wurde ein großes Loch, daß das Hemd herausschaute.
Als ich heimkam, sagte meine Mutter zu mir: Du hast
die Hose zerrissen. Ich sagte: Hättest du sie heute mittag
geflickt, so wäre es kein so großes Loch geworden.
Jos. Guth, Iv. Kl.
Das Loch im Rock.
Ich ging einmal an den Brunnen um Wasser zu
holen. Da sah ich ein kleines Loch in meinem Rock.
Ich ging dann hinein und sagte es meiner Mutter. Meine
Mutter sagte: Das macht nichts. Auf einmal ging ich
Erdbeeren pflücken. Dann bin ich an einem Dorn hängen
geblieben und das Loch wurde groß. Dann bin ich heim
gegangen und sagte zu meiner Mutter: Hättest du das
Loch gleich geflickt, so wäre es nicht geschehen.
Magdalena Huber, Iv. Kl.
Das Loch im Dach.
Ich war Knecht beim Bauer Rückwärts. Als ich
in die Kirche ging, schaute ich auf das Dach. Da sah
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Viktor_Grünfelder Viktor Guth Magdalena_Huber
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ich, daß ein Ziegel fehlte. Ich ging wieder zurück und
sagte es meinem Herrn. Da sagte er: Das macht nichts.
Der Sturm kam und deckte das halbe Dach ab. Der
Hegen und der Schnee kamen und die Balken sind ge-
fault. Und der Zimmermann mußte kommen. Und er
sprach: Unter 90 M kann ich es nicht machen. Vor
zwei Jahren hätte ich es für 1.50 M gemacht.
Heinrich Ambos, Iv. Kl.
Das Loch im Ofenrohr. '
Eines Tages als ich hinter dem Ofen saß, schaute
ich an das Rohr. Da sah ich ein Loch darin. Ich sagte:
„Vater an dem Rohr ist ein Loch, laß es flicken!11 Er
sprach: „Weil es Sommer ist, brauchen wir nicht viel
Feuer.'"'' Im Herbst machte ich einmal fest Feuer in den
Ofen. Da ging die Flamme aus dem Loch und unser
Haus brannte. Als wir ein Haus wieder gehabt haben,
sprach ich zu meinem Vater: Hättest du das Loch flicken
lassen, so hättest du nicht ein neues Haus bauen lassen.
Richard Kalmes, Iv. Kl.
Das schlechte Gerüst.
Eines Tages gab es Regen. Die Leute holten Korn.
Wir holten auch Korn. Als wir daheim waren, gabelte
ich das Korn hinauf und mein Vater setzte es. Als die
letzte droben war, rutschte mein Vater aus, fiel herunter
in die Scheune und brach zwei Rippen. Er kam nach
Zweibrücken in das Spital und es kostete viel Geld. Als
er wieder gesund war, sagte ich zu ihm: Hättest du das
Loch zugemacht, so wäre es nicht vorgekommen.
Jakob Simon, Iv. Kl.
Der schadhafte Topf.
Eines Tages sagte ich zu meiner Mutter: Mutter
in unserem Fleischhafen ist ein kleines Loch. Die Mutter
sagte: Ach was, das schadet nichts, denn es läuft ja noch
nicht viel Wasser heraus. An einem Sonntag gingen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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berger- bis an die Großsteinhauser Mühle. Aber beide
Mühlen blieben unversehrt. Helle Flammen mit qual-
mendem Rauch loderten zum Himmel empor. Deshalb
begannen die Riedelberger, Großsteinhauser, Opperdinger
und Rollbinger zu löschen. Sie fuhren entsetzlich viel
Stroh und Reiser und bändigten das Feuer. Ich nahm
auch ganze Bündel und warf sie hinein. Doch vor lauter
Eifer und Fleiß sprang ich zu weit vor und rutschte
hinein in die Fluten des Feuers. Ich schrie vor Pein
und Qual, aber die Leute hörten mich nicht; denn da war
es wie in der Hölle. Da hart neben mir ein Bündel
Reiser schwamm, wollte ich mich an diesem greifen und
griff auch wirklich an die Bettlade und schrie: „Holt
mich, holt mich doch!“ Mein Bruder, der neben mir
lag, sagte: „Was willschte dann?“ Ich aber wachte auf
und war froh, daß es in Wirklichkeit nicht so war, wie
ich geträumt hatte. Meine Geschwister aber fragten mich
den nächsten Morgen, was geschehen war und lachten
über meinen verkehrten Traum. Ja, das war einmal
ein Bachbrand! Pirmin Grünfelder, Vi. Kl.
Vii. Schuljahr.
Wie wir zu unsern Gänsen gekommen sind.
An einem schönen Sonntagnachmittag ging mein
Vater ins Schulhaus wegen Raiffeisensachen. Zufällig
war der Herr Lehrer nicht anwesend. Die Frau Lehrer
war auf dem Bureau und unterhielt sich einige Augenblicke
mit ihm und sagte zu meinem Vater: „Unser Polizei-
diener hat mir junge Gänse angeboten. Ich weiß aber
nicht, ob ich sie kaufen will, wegen der Fütterung, weil
wir in den Herbstferien verreisen wollen.“ Da sagte
mein Vater: „Wenn Sie dieselben nicht gut brauchen
können, lassen Sie mir's sagen.“ Gleich am Abend kam
der Polizeidiener und sagte: „Braucht Ihr Gänse? Die
Frau Lehrer sagte, Ihr könntet brauchen.“ Da, sagte
mein Vater: „Ja! Aber Sonntag kaufe ich nicht.“ Am
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
33
Rhein von Basel bis Mainz behandelt habe oder das Maingebiet,
so wird das Behandelte unter Ablesen der Karte in Sand dar-
gestellt. Ein Schüler benennt, der andere modelliert. Oder
wir können auch aus dem Gedächtnis formen lassen, was ich oft
tun lasse, nicht bloß am Sandkasten, sondern auch im Sandstück
auf dem Felde.
Auf diese Weise wird erst die Karte lebendig und wir merken,
wie das Kartenverständnis zunimmt. Auch für die anderen Klassen
leistet der Sandkasten treffliche Dienste wegen seiner Einfachheit
und leichten Handhabung.
Schwieriger ist natürlich die Reliefdarstellung. In Schulen
mit einem Jahrgang jedoch können solche hergestellt werden,
und zwar am einfachsten mit Glaserkitt. Derselbe ist ziemlich
billig, das Pfund etwa 20 und trocknet leicht, ohne Sprünge
zu hinterlassen. Man benützt dazu ein Brett mit 1 cm hoher
Erhöhung, trägt auf dem Brette die Grundrisse der einzumodel-
lierenden Täler, Berge usw. und schlägt ziemlich lange Nägel
an die Stelle des höchsten Punktes eines Berges. Diese dienen
nur zur Orientierung. Dann werden viele Nägel in verschiedener
Größe eingeschlagen, je nach Höhe der Hügel und Berge. Es
entsteht gleichsam ein „Nagelrelief". Um Kitt zu sparen, model-
lieren wir die Berge mit Ton oder Lehm. Wenn derselbe trocken
ist, wird das Ganze mit Kitt überzogen. Wenn diese Masse,
welche an den Köpfen der Nägel noch genug Halt hat, getrocknet
ist, wird das Relief mit entsprechenden Farben bemalt. Bei
dieser Art der Herstellung — wobei die vielen Nägel und der
Lehm wegbleiben können — ist die Massenarbeit und die Arbeit
eines jeden Schülers möglich.
Wir können auch solche Arbeiten den Schülern als Haus-
aufgabe geben. Und merkwürdig werden dieselben gern aus-
geführt.
Ich habe in der ersten Zeit einmal durch Schüler des V. Schul-
jahres vier Reliefs herstellen lassen, und zwar aus Lehm. Die
Schüler bekamen Bretter, in denen einige kleine Nägel ein-
geschlagen waren, um die Masse festzuhalten. In % Stunden war
die Arbeit fertig, und zwar tadellos. Die einen modellierten
die Rheinebene, andere das Maingebiet, andere das Donaugebiet
Watrin, Arbeitsschule 3
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
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5. Unterrichtsgänge.
Aber auch auf den Unterrichtsgängen im Freien kommt die
körperliche Tätigkeit des Schülers zur Geltung. Abmarsch zu
dreien mit einem fröhlichen Gesang. Ziel: z. B. Flächenberech-
nungen. Da wird abgeschritten, gezählt, abgemessen, geschrieben,
visiert, gezeichnet usw., lauter körperliche Tätigkeiten.
Ein anderes Mal: Reliefdarstellung im Sand am Ge-
meindeberg.
Kohlenschaufeln werden mitgenommen.
Darstellung des Mains für Mädchen des Iv. Schuljahres,
Darstellung der Donau für Knaben des Iv. Schuljahres,
von den besseren Süddeutschland;
Rheinebene mit Randgebirgen für V. Schuljahr,
Vi. und Vii. Schuljahr: Italien für die Mädchen, England für
die Knaben;
oder: an der Wasserleitung in Großsteinhansen (beim Bauen),
Messen der Röhren (Länge, Öffnung usw.), Umfassen der
dicken Eiche am Dorfe usw.;
oder: Gang über das Feld, über die Wiesen, Sammeln von Blu-
men, Käfern, Schmetterlingen, von Sämereien im Herbste
für die Vögel im Winter.
Auf allen Unterrichtsgängen wird etwas gesammelt. Ein
Schüler trägt am Riemen den Kasten oder eine Botanisiertrommel,
in welche die gefundenen Sachen kommen. —
Oder „Der alte Löwe" wird am Felsen dramatisch dargestellt,
die Schlacht im Teutoburger Wald wird markiert usw.
Nachdem wir nach genauer Betrachtung des Schulsaales
und Zeichnen desselben einige Gesetze entwickelt haben, wie:
senkrechte Linien bleiben immer senkrecht, wagrechte Linien
Parallel zu der Brust bleiben immer wagrecht (ob in Augenhöhe,
unter oder über derselben) usw., gehen wir nach einigen Wochen
hinaus in den Schulhof und machen die Schultür zu. Diese
Tür wollen wir nun mit einem Stab im Schulhof auf dem Sande
zeichnen. (Senkrechte, wagerechte Linien, Rechteck, visieren,
Vergleich der Höhe zur Breite usw.) — Ein Schüler zeichnet dann
mit dem Stab die Senkrechten, ein anderer die Wagerechten,
dann kommen die Füllungen usw.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Rheinebene Italien England
98
Aus meinem Leben.
Es war Sommer. Meine Eltern waren auf dem
Felde. Die Sonne schien heiß. Ich saß auf unserer
Treppe. Meine Mutter hatte mir einen Ring gekauft.
Den Ring hatte ich an. Nach kurzer Zeit schlief ich
ein. Auf einmal pickte mir etwas in den Finger. Ich
erwachte. Es war ein Huhn. Dieses wollte das Sternchen
holen, welches in meinem Ringe war. Denn die Hühner
fressen kleine Steinchen, Glas und was sie sonst finden.
Hermine Teuscher, Iv. Kl.
Aus meinem Leben.
Vor mehreren Jahren kochten unsere Verwandten
in unserem Hause Latwerge. Als sie am Kochen war,
wollte ich auch rühren, aber ich war noch so klein, da
stellte ich mich auf einen kleinen Stuhl. Als ich rührte,
fiel ich mit dem Arm hinein. Ich verbrannte mich sehr
und mußte 14 Tage im Bett liegen bleiben. Als ich auf-
stand, war der Arm noch nicht ganz geheilt. So geht
es den leichtsinnigen Kindern.
Bernhard Aliendorf, Iv. Kl.
Der Blitzableiter.
Wir hatten vor einigen Jahren einen Blitzableiter.
Ich sah, daß die Stange auf dem Dache fehlte. Schnell
sagte ich's meinem Vater. ,,Es ist ja Wintersagte der
Vater, „und im Winter gibt es ja kein Geivitter.“ Aber
mit der Zeit wurde es Sommer. Es entstand ein furcht-
bares Gewitter. Auf einmal krachte es und unser Haus
brannte. Da sagte ich weinend zu meinem Vater: „Gelt,
hättest du den Blitzableiter machen lassen, so wäre das
große Unglück nicht über uns gekommen, und wir hätten
noch unser Vaterhaus. Aber wenn wir uns wieder ein
neues Haus bauen lassen, so kostet es doch wieder ge-
wiß 9000 Mo. Josef Aliendorf, Iv. Kl.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
105
Tag. Morgens um 7 Uhr ertönte die Schulglocke. Ich
nahm schnell die neue Schiefertafel und den Griffel und
ging fort in die Schule. Die Lehrerin kam bald herein
und die andern standen sogleich auf und grüßten. Ich
machte es auch so. Die Lehrerin fragte uns nach dem
Namen, was ich gut beantworten konnte. Dann wollte
sie sehen, was wir schon können. Als die Reihe an mich
kam, stand ich auf und zählte bis auf Hundert. Dann
beteten wir und gingen fröhlich nach Hause.
I. Huber, Vi. Kl.
Unser Schwalbennest.
An unserm Hause haben wir drei Schwalbennester.
Ich beobachtete die Schwalben manchmal wie sie gebaut
haben. Sie holten an einer feuchten Stelle Erde, manch-
mal war auch ein Strohhalm dabei und klebten es an
die Wand. Es sind Hausschwalben. In ein paar Tagen
war das Nest fertig. Nun legten sie die Eier und das
Weibchen brütete sie aus. Im anderen Jahre kamen
die Schwalben wieder. Ich freute mich als die Schwalben
das Nest bauten, denn die Leute sagen, wo Schwalben-
nester an den Häusern sind, würde der Blitz nicht ein-
schlagen. I. Huber, Vi. Kl.
Lebensgeschichte einer Blechbüchse.
Zuerst wurde ich bei einem Blechschmiede zu einem
länglichen, viereckigen Bleche geschnitten, dann kam ich in
eine dicke Walze und wurde rund gedrückt und mit Nieten
zusammengenietet. Dann bekam ich noch einen Deckel
und einen Boden. Jetzt war ich fertig. Auch wurden
noch viele Kameraden mit mir bereitet. Am andern
Tage wurden wir an die Nordsee zu einem Fischer ge-
schickt und wir wurden ganz voll Fische gemacht, welche
man Rollmöpse nennt. Nach einiger Zeit kam ein
Briefchen, in welchem geschrieben stand: ,,Wenn Sie
noch Rollmöpse haben, so schicken Sie mir 10 Schachteln
voll.“ Der Fischer holte einen großen Kasten und griff
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
106
mich und meine Kameraden und stellte uns in den Kasten
und nagelte uns mit einem Deckel zu und schickte uns
fort. Als wir ankamen, wurde der Deckel von dem Kasten
gemacht und wir wurden an die Seite gestellt. Wir
kamen zu einem Krämer. Es war Donnerstag und als
der Freitag anbrach, wurde der Schädel von dem Kopf
abgeschlagen und jetzt wurden die Rollmöpse verkauft
und nach acht Tagen war eine Büchse leer. An einem
schönen Tage kam ein Bauer und fragte den Krämer,
ob er eine Blechbüchse bekommen könnte und weil ich
gerade leer war, gab er mich ihm und der Bauer nahm
mich mit. Ich diente ihm zum Kraftfuttermaß für die
Kühe. Nach langer Zeit bekam ich ein Loch, der Bauer
merkte es nicht und das Loch wurde immer größer und auf
einmal sah es der Bauer und gab mir einen Tritt, daß
ich zu der Tür hinausflog. Dann holten mich die Kinder
und sie spielten mit mir und ich bekam noch mehr Löcher
und endlich wurde ich auf den Schutthaufen geworfen.
Es kamen auch noch zerbrochene Teller und leere Wichs-
schachteln zu mir und es gab einen großen Haufen. Der
Bauer lud uns auf den Wagen und fuhr uns hinaus
in eine Klamm und seit dieser Zeit liege ich dort.
F. Gustav, Vi. Kl.
Ein sonderbarer Traum.
Meine Großmutter sagte einmal eines Tages zu
mir: „Zu Heinrich Jobs Zeiten, wie die Bach gebrannt
hat, hat man sie mit Stroh gelöschtich wußte, daß es
ja nur ein Sprichwort war, um eine Lüge anzudeuten.
Aber ich behielt es den ganzen Tag im Kopfe und lachte
manchmal heimlich dabei. Aber was brachte das für
Folgen? Der Tag verging und der Abend kam näher
und ich legte mich um 9 Uhr schlafen. Da ich sehr
müde war, schlummerte ich bald ein. Doch noch keine
Stunde war vergangen, da kam mir das Sprichwort
wieder in den Sinn. Aber nicht wie am Mittag, sondern
ich träumte, die Trualb würde brennen von der Riedel-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Heinrich_Jobs Heinrich